Raum Columbus, Montag, 27. August, 9 Uhr Pazifischer Zeit. Eine knapp 75-köpfige Delegation aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie ein Bremer Vertreter haben sich in San Francisco in einem Tagungshotel eingefunden.
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Axel J. Schulz |
Zunächst stellen sich Vertreter der Stadt Francisco und der Verein
The Bay Areas vor.
Während die Vertreter der Stadt die zwar noch junge, aber dafür sehr
lebendige Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel loben, freut sich der Vorsitzende des The Bay Areas e.V., Axel J.
Schulz, zu berichten, dass
circa 80 Prozent der Delegation bereits Mitglied seien.
Einige der zu
Beginn des Vortrags ausgeteilten Beitrittsformulare sollten noch vor Ende
seiner Präsentation ausgefüllt und unterschrieben auf seinem Pult landen.
Nachdem sich die Delegationsmitglieder am Vortag bereits kennengelernt haben, stehen am Montagvormittag nach einer Vorstellung von
German Accelerator, die auch in San Francisco eine Dependance haben, nun die ersten Gespräche mit Gründern an. Sie alle haben in der Bay Area Fuß gefasst und vor allem die mitreisenden Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die vier jungen Gründer wollen wissen, was ihnen beim Start in den USA geholfen hat und was nicht.
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Stefan Groschupf, Salesforce |
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Der Hallenser Stefan Groschupf hat bereits mehr als ein halbes Dutzend Firmen gegründet und weiß aus seinen B2B Unternehmungen, dass er in Deutschland doppelt so lang an einem Kundenabschluss zu arbeiten hat, der ihm nur halb so viel Umsatz bringt wie in den USA.
Für den deutlich leichteren Marktzugang sitzt deshalb sein Team in den USA, die Technologie seines aktuellen Unternehmens hingegen kommt aus Halle an der Saale. Denn dort bekommt er die besten Arbeitskräfte für die Hälfte dessen, was er hier in der Bay Area zahlen müsste - Wohlgemerkt für diejenigen, die bei Alphabet, Facebook und Co. keinen Job bekommen haben.
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von der RTWH in die Bay Area: Mostafa Akbari |
Mostafa Akbari hat sein Studium an der RWTH Aachen genutzt, um sein Unternehmen
Holobuilder zu gründen. Sein Unternehmen helfe Baufirmen, den Baufortschritt besser und einfacher überwachen zu können. Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs erkundigt sich, ob das Verfahren auch schon bei Autobahnen Anwendung finde. Hier gebe es sicherlich Bedarf auch außerhalb der USA, mutmaßt die Delegation.
Akbari berichtet, dass es in Deutschland häufiger Vorbehalte gebe bei Gründerinnen oder Gründern vermeintlich nicht-deutscher Herkunft. Hier gebe es einen deutlichen Unterschied zu den USA, insbesondere zum Silicon Valley und San Francisco, wo das Wachstum ohne Einwanderer gar nicht zu leisten wäre.
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Rohlfs bei Linkedin |
Beim Besuch der Firma LinkedIn stehen später Aspekte der Arbeit und der Weiterbildung im Mittelpunkt. Rohlfs fragt bei der Unternehmenspräsentation nach Anknüpfungspunkten mit lokalen Arbeitsagenturen. Erste Modellprojekte habe es bereits in Utah gegeben, berichtet der verantwortliche LinkedIn-Mitarbeiter. Auch die Delegationsvertreter aus Wissenschaft und Weiterbildung interessieren sich für die im Aufbau befindlichen Unternehmensfelder, die möglicherweise noch fehlenden Fähigkeiten und Fertigkeiten von Nutzerinnen und Nutzern dem jeweiligen Arbeitsmarkt entsprechend anzubieten.
Beim Besuch der City Hall stehen die Vertreter der Landeshauptstadt Kiel im Fokus. Sie unterzeichnen mit der erst seit kurzem amtierenden
Bürgermeisterin London Breed ein Abkommen (MoU) über Müllvermeidung. Im Bild sind der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, die Bürgermeisterin und Staatssekretär Rohlfs im Gespräch. Das Rathaus ist bei den Bürgerinnen und Bürgern ein beliebtes Fotomotiv für Hochzeiten - während des Empfangs im Anschluss an die Unterzeichnung des MoU werden fast ein halbes Dutzend Brautpaare abgelichtet, während auf dem sogenannten "Bürgermeisterbalkon" Oberbürgermeister Kämpfer, Kiels Stadtpräsident Tovar und Mayor Breed ihrerseits um die Wette strahlen.